Diabetes ist eine chronische Erkrankung, von der weltweit Millionen Menschen betroffen sind und deren Komplikationen verschiedene Organe und Systeme im Körper betreffen. Zu den lästigen Beschwerden von Diabetikern zählen Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Beinen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Diese Symptome werden oft übersehen, bis sie schwerwiegend werden. Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Beinen sind jedoch ein klarer Hinweis auf Komplikationen wie periphere Neuropathie und Durchblutungsstörungen. In diesem Artikel wird erklärt, warum Diabetes Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Beinen verursacht und wie man diese Symptome behandelt.

Was verursacht Taubheitsgefühl und Schmerzen bei Diabetikern?
1. Periphere Neuropathie
Ein anhaltend hoher Blutzuckerspiegel kann die Nerven schädigen und zu einer Erkrankung führen, die als diabetische periphere Neuropathie bekannt ist.

Chronische Hyperglykämie führt zur Ansammlung von Sorbitol und fortgeschrittenen Glykationsendprodukten in Nervenzellen. Diese Substanzen stören die normale Funktion der Nerven durch:
- Verursacht oxidativen Stress, der die Nervenzellmembranen schädigt.
- Beeinträchtigung der Blutversorgung der Nerven, was zu Ischämie und Nervendegeneration führt.
- Beeinträchtigung der Übertragung von Nervensignalen, was zu Taubheitsgefühl, Kribbeln und Schmerzen führt.
Nach Angaben des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (der USA) entwickeln etwa 50 % der Diabetiker irgendeine Form von Neuropathie.
2. Schlechte Durchblutung
Diabetes kann zu einer Verengung und Verhärtung der Blutgefäße (Atherosklerose) führen und die Durchblutung der Extremitäten verringern.
Hoher Blutzucker schädigt die Endothelauskleidung der Blutgefäße und führt zu:
- Entzündung und vermehrte Plaquebildung (Atherosklerose).
- Verdickung der Blutgefäßwände, was deren Elastizität verringert und das Lumen verengt.
- Beeinträchtigte Stickoxidproduktion, die die natürliche Erweiterung der Blutgefäße stört und den Blutfluss weiter einschränkt.
Bei den beiden oben genannten Erkrankungen entzieht eine verminderte Durchblutung dem Beingewebe und den Nerven lebenswichtigen Sauerstoff und Nährstoffe, was zu Folgendem führt:
- Muskelschmerzen oder Muskelkrämpfe während der Aktivität aufgrund unzureichender Sauerstoffversorgung.
- Langsame Wundheilung und erhöhtes Risiko für Geschwüre an Füßen und Beinen.
- Fortschreiten der Nervenschädigung, die die Symptome von Taubheitsgefühl und Schmerzen verschlimmert.
Unterscheidung zwischen nervbedingten Ursachen und vaskulären Ursachen
- Nervenprobleme verursachen typischerweise brennende Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Schwäche, die sich nachts verschlimmern.
- Gefäßprobleme führen zu Krämpfen oder Schmerzen bei körperlicher Betätigung sowie zu Kältegefühlen in den Beinen oder Füßen.
Behandlung von Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Beinen aufgrund von Diabetes
Hier sind die Behandlungsmöglichkeiten.
Medizinische Eingriffe
1. Blutzuckerkontrolle:
- Die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels im Zielbereich verlangsamt das Fortschreiten von Nerven- und Gefäßschäden.
- Medikamente wie Insulin oder orale Antidiabetika (z. B. Metformin) können erforderlich sein.
2. Medikamente zur Schmerzbehandlung:
- Neuropathischer Schmerz: Medikamente wie Gabapentin, Pregabalin oder Duloxetin können Schmerzen lindern.
- Schmerzen aufgrund einer schlechten Durchblutung: Entzündungshemmende Medikamente und Vasodilatatoren können helfen.
3. Verbessern Sie die Durchblutung:
- Zur Vorbeugung von Blutgerinnseln können Thrombozytenaggregationshemmer (Aspirin) oder Antikoagulanzien verschrieben werden.
- Bei schweren Blockaden kann eine Angioplastie oder eine Bypass-Operation in Betracht gezogen werden.
Änderungen des Lebensstils
1. Übung:
- Aktivitäten wie Gehen oder Radfahren verbessern die Durchblutung und Muskelkraft.
- Bei schweren Durchblutungsstörungen werden beaufsichtigte Trainingsprogramme empfohlen.
2. Ernährungsumstellung:
- Der Schwerpunkt liegt auf Vollkornprodukten, magerem Eiweiß, Obst und Gemüse.
- Vermeidung von zuckerreichen und verarbeiteten Lebensmitteln zur Stabilisierung des Glukosespiegels.
3. Raucherentwöhnung:
- Rauchen verschlechtert die Durchblutung und beschleunigt Gefäßschäden.
- Für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung sind möglicherweise professionelle Unterstützung oder Medikamente erforderlich.
4. Fußpflege:
- Regelmäßige Untersuchung auf Verletzungen oder Infektionen.
- Tragen Sie richtig sitzende Schuhe, um Druckstellen zu vermeiden.
Physiotherapie
- Übungen zur Verbesserung von Gleichgewicht und Kraft.
- Dehnen, um die Flexibilität zu erhalten und Muskelsteifheit vorzubeugen.
Spezialisierte Pflege
- Regelmäßige Besuche beim Podologen zur Fußpflege.
- Diabetes-Aufklärungsprogramme, um Patienten mit Selbstmanagementfähigkeiten zu befähigen.
- Impfungen: Schutz vor Infektionen, die Komplikationen verschlimmern können (z. B. Grippe, Lungenentzündung).
Taubheit und Schmerzen in den Beinen sind bei Langzeitdiabetikern eine beherrschbare Komplikation. Eine frühzeitige Diagnose, eine wirksame Blutzuckerkontrolle und proaktive Änderungen des Lebensstils können das Fortschreiten von Nerven- und Gefäßschäden verlangsamen. Wenn Sie diese Symptome bemerken, konsultieren Sie umgehend einen Arzt, um weitere Komplikationen zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die häufigste Ursache für taube Beine bei Diabetikern?
Die häufigste Ursache ist eine periphere Neuropathie, die durch einen anhaltend hohen Blutzuckerspiegel verursacht wird.
Können diese Symptome rückgängig gemacht werden?
Während Nervenschäden oft irreversibel sind, sind bei richtiger Pflege eine Symptomkontrolle und eine Verlangsamung des Fortschreitens möglich.
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