Das dänische Biotechnologieunternehmen Bavarian Nordic beantragt bei der Europäischen Union die Zulassung seines Impfstoffs Mpox für Jugendliche. Der CEO des Unternehmens, Paul Chaplin, betonte, wie wichtig es sei, den Einsatz des Impfstoffs auf 12- bis 17-Jährige auszuweiten, da der neue Virusstamm, Klade 1b, viele Jugendliche und Kleinkinder befällt.
Diese Aufforderung folgt auf die Erklärung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem öffentlichen Gesundheitsnotstand in Afrika aufgrund eines zunehmenden MPOX-Ausbruchs. Der erste Fall der neuen Variante außerhalb Afrikas wurde in Schweden bestätigt.
Chaplin wies darauf hin, dass mehr als 70 % der Mpox-Fälle in Afrika Personen unter 18 Jahren betreffen, weshalb es von entscheidender Bedeutung ist, den Impfstoff für jüngere Altersgruppen zuzulassen. Derzeit ist der Jynneos-Impfstoff von Bavarian Nordic, auch bekannt als Imvanex, nur für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen. Es ist der einzige Mpox-Impfstoff, der sowohl von der US-amerikanischen Food and Drug Administration als auch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur zugelassen ist.
Wenn die Europäische Arzneimittel-Agentur den Impfstoff für Jugendliche zulässt, könnte dies zu ähnlichen Zulassungen in Afrika führen. Das Unternehmen testet den Impfstoff derzeit auch an Kindern ab zwei Jahren. Die Ergebnisse werden nächstes Jahr erwartet.
Nach der Notstandserklärung der WHO stiegen die Aktien von Bavarian Nordic um 17 %, was die gestiegene Nachfrage nach dem Impfstoff widerspiegelt. Das Unternehmen verfügt über große versandbereite Vorräte, steht jedoch vor Herausforderungen bei der Verteilung des Impfstoffs in Afrika, wo er derzeit nur in der Demokratischen Republik Kongo und in Nigeria zugelassen ist.
Chaplin betonte, dass internationale Zusammenarbeit erforderlich sei, um sicherzustellen, dass der Impfstoff diejenigen erreicht, die ihn am dringendsten benötigen, insbesondere in ärmeren Regionen. Er betonte, dass Bavarian Nordic zwar eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung des Ausbruchs spiele, aber eine umfassendere globale Anstrengung erforderlich sei, um das Virus einzudämmen und den Impfstoff wirksam zu verteilen.
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