Geschwollene und gefühllose Handflächen können die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen und auf zugrundeliegende Erkrankungen hinweisen. Diese beiden Symptome können durch Nervenkompression, Entzündungen, Flüssigkeitsansammlungen oder systemische Erkrankungen verursacht werden. Im Folgenden erläutern wir die Ursachen und geben Informationen zu Diagnose und Behandlung.

Ursachen für geschwollene und gefühllose Handflächen
1. Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom tritt auf, wenn der Medianusnerv im Karpaltunnel am Handgelenk zusammengedrückt wird. Der Medianusnerv steuert das Gefühl in Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und einem Teil des Ringfingers. Eine Schwellung im Karpaltunnel erhöht den Druck auf den Nerv und verursacht Schmerzen, Kribbeln, Taubheit und Schwellungen in der Handfläche. Dieser Zustand verschlimmert sich in der Regel nachts oder bei wiederholten Bewegungen des Handgelenks.
Alles, was den Medianusnerv im Karpaltunnelraum einklemmt oder reizt, kann zu einem Karpaltunnelsyndrom führen. Eine Handgelenksfraktur kann den Karpaltunnel einengen und den Nerv reizen. Dieses Syndrom kann auch aufgrund von Schwellungen und Entzündungen auftreten, die durch rheumatoide Arthritis oder andere Krankheiten verursacht werden.

Diagnose: Ihr Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen und die Symptome beurteilen. Der Arzt kann einen Tinel-Test oder Phalen-Test durchführen, um die Symptome zu reproduzieren. Nervenleitfähigkeitsuntersuchungen oder Elektromyographie können eine eingeschränkte Nervenfunktion im Handgelenk bestätigen.
Behandlung: Leichte Fälle können sich mit Handgelenkschienen, veränderten Aktivitäten und entzündungshemmenden Medikamenten bessern. Das Anlegen von kalten Kompressen kann die Schwellung reduzieren. Kortikosteroid-Injektionen können die Entzündung im Bereich des Nervs lindern. Bei schwerer oder anhaltender Kompression kann eine chirurgische Freilegung des Karpaltunnels erforderlich sein, um die Funktion des Nervs wiederherzustellen.
2. Periphere Neuropathie
Periphere Neuropathie entsteht, wenn periphere Nerven geschädigt werden. Dieser Zustand kann durch Diabetes, Vitaminmangel, Infektionen, Toxine oder bestimmte Medikamente verursacht werden. Die geschädigten Nerven verlieren die Fähigkeit, sensorische Signale zu übertragen, was zu Taubheit oder Kribbeln in den Handflächen führt. Aufgrund der schlechten Durchblutung und der durch die Nervenschädigung verursachten Gewebeveränderungen kann es zu Schwellungen kommen.
Die Diagnose: Die Ärzte führen eine körperliche Untersuchung durch und erheben die Krankengeschichte. Durch Blutuntersuchungen können Diabetes, Vitaminmangel oder Schilddrüsenerkrankungen festgestellt werden. Nervenleitfähigkeitsuntersuchungen und Elektromyografie können die elektrische Aktivität in den Nerven und Muskeln messen. In einigen Fällen führen die Ärzte eine Nervenbiopsie durch, um die Diagnose zu bestätigen.
Behandlung: Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei diabetischer Neuropathie kann eine strenge Kontrolle des Blutzuckers ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Vitaminpräparate können einen Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure ausgleichen. Der Verzicht auf Alkohol oder Gifte kann die verbleibenden Nerven schützen. Die Schmerzbehandlung umfasst Medikamente wie Antikonvulsiva oder Antidepressiva, die auf Nervenschmerzen abzielen. Physiotherapie kann helfen, Muskelkraft und Koordination zu erhalten.
3. Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, die eine chronische Entzündung der Gelenke, einschließlich der Handgelenke, verursacht. Durch die Entzündung verdickt sich die Gelenkschleimhaut und die Flüssigkeit in der Gelenkkapsel nimmt zu. Die Schwellung drückt auf die umliegenden Nerven und verursacht Taubheit und Steifheit in den Handflächen.
Die Diagnose: Die Ärzte stellen geschwollene Gelenke bei einer körperlichen Untersuchung fest. Bluttests messen den Rheumafaktor, antizyklische citrullinierte Peptid-Antikörper und Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein und die Erythrozytensenkungsrate. Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie können Gelenkschäden und Entzündungen aufzeigen.
Behandlung: Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu verringern und die Zerstörung der Gelenke zu verhindern. Nichtsteroidale Antirheumatika lindern Schmerzen und Schwellungen. Krankheitsmodifizierende Antirheumatika und biologische Wirkstoffe unterdrücken eine abnorme Immunaktivität. Regelmäßige Bewegung und Handtherapie erhalten die Beweglichkeit und Kraft der Gelenke. In schweren Fällen können chirurgische Eingriffe wie eine Synovektomie oder ein Gelenkersatz erforderlich sein.
4. Flüssigkeitsretention (Ödeme)
Flüssigkeitsansammlungen treten auf, wenn sich überschüssige Flüssigkeit im Gewebe der Hände ansammelt. Dieser Zustand kann durch Herzversagen, Nieren- oder Lebererkrankungen oder ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht werden. Die Schwellung kann Druck auf die sensorischen Nerven ausüben und zu einem tauben Gefühl in den Handflächen führen.
Diagnose: Ihr Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen, um die Verteilung der Schwellung zu beurteilen. Durch Blut- und Urinuntersuchungen kann die Nieren- und Leberfunktion beurteilt werden. Eine Echokardiografie oder eine Bildgebung des Brustkorbs kann eine Herzinsuffizienz aufdecken. In einigen Fällen können Hormontests helfen, Störungen der Schilddrüse oder der Nebennieren zu erkennen.
Behandlung: Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Eine Verringerung der Salzaufnahme kann die Flüssigkeitsansammlung eindämmen. Diuretische Medikamente helfen den Nieren, überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden. Das Hochlegen der Hände über die Herzhöhe kann die Schwellung verringern. Die Behandlung der Grunderkrankung, z. B. einer Herz- oder Nierenerkrankung, ist wichtig, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.
5. Zervikale Radikulopathie
Eine zervikale Radikulopathie tritt auf, wenn eine Nervenwurzel im Nacken durch einen Bandscheibenvorfall, einen Knochensporn oder degenerative Veränderungen komprimiert wird. Der betroffene Nerv leitet Signale an die Schulter, den Arm und die Hand weiter. Die Kompression unterbricht diese Signale und verursacht Taubheit, Kribbeln und Schwäche in den Handflächen.
Diagnose: Ihr Arzt wird die Bewegung des Halses und die Muskelkraft beurteilen. Bildgebende Untersuchungen wie Magnetresonanztomographie oder Computertomographie können einen Bandscheibenvorfall oder Knochensporne erkennen. Nervenleitungstests können den genauen Grad der Nervenbeteiligung bestimmen.
Behandlung: Leichte Nervenkompressionen können sich durch Ruhe, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente bessern. Die Anwendung von Wärme oder Eis kann Schmerzen und Muskelsteifheit lindern. Schwere oder anhaltende Symptome können Kortikosteroidinjektionen oder eine chirurgische Dekompression erfordern, um den Druck auf die Nervenwurzel zu beseitigen.
6. Hypothyreose
Eine Hypothyreose liegt vor, wenn die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone produziert. Ein niedriger Hormonspiegel verlangsamt den Stoffwechsel und führt zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Die Schwellung kann periphere Nerven im Handgelenk oder in der Handfläche zusammendrücken, was zu Taubheitsgefühlen führt.
Diagnose: Ihr Arzt misst den Spiegel des schilddrüsenstimulierenden Hormons und den Thyroxinspiegel in Bluttests. Bei der körperlichen Untersuchung können trockene Haut, Gewichtszunahme und Müdigkeit festgestellt werden.
Behandlung: Die Substitution von Schilddrüsenhormonen stellt den normalen Stoffwechsel wieder her und führt zu einem allmählichen Rückgang der Schwellungen. Eine regelmäßige Überwachung des Hormonspiegels gewährleistet eine angemessene Behandlung. Handübungen können helfen, die Beweglichkeit und Kraft wiederherzustellen.
Oben wurden die Ursachen für Schwellungen und Taubheitsgefühl in den Handflächen genannt. Wenn diese Symptome fortbestehen oder sich verschlimmern, sollten Sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung hilft, dauerhafte Nervenschäden zu vermeiden und die normale Funktion der Hand wiederherzustellen.
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