Schmerzen in der Achselhöhle und Schulter sind ein häufiges Symptom und können verschiedene Ursachen haben, die von leichten Verletzungen oder Zerrungen bis hin zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Herzerkrankungen oder Krebs reichen. In diesem Artikel werden die Ursachen von Achsel- und Schulterschmerzen erläutert und Informationen zur Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung bereitgestellt.

Anatomie von Achselhöhle und Schulter
Die Achsel- und Schulterregion umfasst eine komplexe anatomische Struktur mit Haut, Muskeln, Nerven, Blutgefäßen und Lymphknoten. Zu den primär beteiligten Muskeln gehören der große Brustmuskel, der Deltamuskel und die Muskeln der Rotatorenmanschette (Supraspinatus, Infraspinatus, Teres Minor und Subscapularis). Die Hauptnerven sind der N. axillaris, der N. radialis und der N. ulnaris, und zu den wichtigsten Blutgefäßen gehören die A. und V. axillaris.
Ursachen für Schmerzen in Achselhöhle und Schulter
1. Erkrankungen des Bewegungsapparates
Verletzung der Rotatorenmanschette: Dies ist eine häufige Ursache für Schulterschmerzen. Die Rotatorenmanschette ist eine Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk umgeben und ihm Stabilität und Bewegung verleihen. Verletzungen können von geringfügigen Zerrungen bis hin zu vollständigen Rissen reichen. Schmerzen werden durch eine Entzündung oder Schädigung dieser Strukturen verursacht.

Diagnose: Ärzte führen eine klinische Untersuchung und eine Überprüfung der Patientengeschichte durch. Spezifische Tests wie der Neer- und der Hawkins-Kennedy-Test können verwendet werden. Die Bestätigung erfolgt im Allgemeinen durch bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT.
Behandlung: Je nach Schweregrad reicht die Behandlung von Physiotherapie, entzündungshemmenden Medikamenten, Kortikosteroid-Injektionen bis hin zu chirurgischen Eingriffen in schweren Fällen.
2. Gefrorene Schulter (adhesive capsulitis)
Dieser Zustand ist durch Steifheit und Schmerzen im Schultergelenk gekennzeichnet, die sich normalerweise allmählich entwickeln. Dieser Prozess wird durch eine Entzündung und Fibrose der Schultergelenkskapsel verursacht, wodurch die Schulter „einfriert“.
Diagnose: Ärzte führen in der Regel eine klinische Untersuchung durch, um festzustellen, ob der Patient eingeschränkte aktive und passive Schulterbewegungen aufweist. Bildgebende Untersuchungen wie ein MRT können andere Erkrankungen ausschließen.
Behandlung: Physiotherapie, Schmerzbehandlung mit nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten, Kortikosteroid-Injektionen und in schweren Fällen eine Operation (Manipulation unter Narkose oder arthroskopische Kapselfreisetzung) können eingesetzt werden.
3. Nervenbedingte Ursachen
Cervical radiculopathy: Dieser Zustand tritt aufgrund einer Nervenkompression im Nacken auf, wo Nerven aus dem Rückenmark austreten, um den Arm zu versorgen. Diese Kompression kann dazu führen, dass der Schmerz in die Schulter und die Achselhöhle ausstrahlt.
Diagnose: Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung, eine Überprüfung der Patientengeschichte und bildgebende Untersuchungen wie MRT oder CT des Halses gestellt. Elektromyographie (EMG) und Nervenleitungsstudien (NCS) können die Diagnose bestätigen.
Behandlung: Die Behandlung besteht in der Regel aus konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie und Medikamenten (nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente, Medikamente gegen neuropathische Schmerzen). Wenn diese Maßnahmen fehlschlagen, können Eingriffe wie Nervenwurzelinjektionen oder eine Operation in Betracht gezogen werden.
4. Lymphatische und vaskuläre Ursachen
Axilläre Lymphadenopathie: Vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle können Beschwerden oder Schmerzen verursachen. Dieser Zustand kann als Reaktion auf lokale Infektionen, systemische Erkrankungen oder bösartige Erkrankungen (wie Brustkrebs oder Lymphom) auftreten.
Diagnose: Der Arzt führt eine körperliche Untersuchung und eine Überprüfung der Krankengeschichte durch. Je nach Verdacht können Blutuntersuchungen, bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall oder CT und möglicherweise eine Biopsie durchgeführt werden.
Behandlung: Die Behandlung zielt auf die zugrunde liegende Ursache ab. Zum Beispiel Antibiotika gegen bakterielle Infektionen oder Chemotherapie bei bösartigen Erkrankungen.
5. Kardiale Ursachen
Angina pectoris und Myokardinfarkt: Diese Erkrankungen, die auf eine beeinträchtigte Durchblutung des Herzens zurückzuführen sind, können sich manchmal in Schulter- und/oder Achselschmerzen äußern.
Diagnose: Elektrokardiogramm (EKG), Bluttests auf Herzenzyme (Troponinspiegel), stress test und Koronarangiographie sind diagnostische Methoden.
Behandlung: Zu den Therapien gehören Medikamente wie Aspirin, Nitroglycerin und Betablocker bis hin zu interventionellen Eingriffen wie Angioplastie oder Bypass-Operationen. Auch Lebensstiländerungen sind notwendig.
6. Andere Ursachen
Gürtelrose (Herpes Zoster): Diese Virusinfektion kann einen schmerzhaften Ausschlag verursachen, der normalerweise als Blasenstreifen auf einer Seite des Rumpfes auftritt und möglicherweise die Achselhöhle betrifft.
Diagnose: Ärzte werden eine klinische Untersuchung durchführen. Gürtelrose verursacht charakteristischen Ausschlag und Schmerzen. PCR aus Vesikelabstrichen kann die Diagnose bestätigen.
Behandlung: Es kommen antivirale Medikamente, eine Schmerzbehandlung mit nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten oder Nervenschmerzmedikamenten sowie unterstützende Maßnahmen zum Einsatz.
Epidemiologie und Inzidenz
Laut der American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS) gehören Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Verletzungen der Rotatorenmanschette zu den häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen. Berichten zufolge treten Störungen der Rotatorenmanschette bei etwa 40 % der Bevölkerung über 60 Jahren auf.
Was kardiale Ursachen betrifft, zeigen Daten der American Heart Association (AHA), dass jedes Jahr etwa 805.000 Amerikaner einen Herzinfarkt erleiden und eines der häufigsten Symptome Schmerzen sind, die in die Schulter und den Arm ausstrahlen.
Die jährliche Prävalenz von cervical radiculopathy beträgt 83,2 pro 100.000 bei Männern und 63,5 pro 100.000 bei Frauen.
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